Allgemein
Die Roßberg-Hexa Gönningen wurden 2009 gegründet – 5 Aktive Hexen machten den Anfang.
Mit 27 aktiven Hexen sind wir mittlerweile eine kleine aber feine Gruppe geworden. Mit dem Roßberg-Turm und der Tulpe auf der Maske spiegeln wir Gönningen in seiner Geschichte und Umgebung wieder.
Da unsere Roßberg-Hex (Dorothea Raah) ihr Unwesen nicht mit einem Besen sondern mit einer Gabel getrieben hat, haben wir immer eine Antraggabel mit dabei.
Die Geschichte der Roßberg – Hex
Die Geschichte der Roßberg-Hex beginnt Mitte des 16. Jahrhunderts. Sie wuchs unter dem bürgerlichen Namen Dorothea in einer eher ärmlichen Familie auf. Schon früh heiratete sie den in Reutlingen lebenden Theus Raah, mit dem sie einen Sohn groß zog.
Im Jahr 1573 besuchte der Teufel in Form einer schönen Mannesgestalt, der sich selbst Kräutlin nannte, Dorothea Raah in ihrem Zuhause und sprach sie an, seinen Willen zu pflegen und zu verbreiten. Nach nur kurzer Zeit sagte Dorothea Raah Gott und den Menschen ab, um dem Teufel und seinem Gefolge zu dienen.
Seit diesem Zeitpunkt brachte ihr der Teufel Salben, die sie zum Ausfahren auf ihrer Gabel und verrichten seines Willens brauchte.
Das Hauptziel der Ausfahrten war der Roßberg, auf dem sie ihre Schandtaten vorbereitete und sich regelmäßig mit dem anderen Gefolge des Bösen traf. Die zusammen gekommene Gesellschaft verrichtete dann nachts pünktlich um 12, wenn die Glocken zur Geisterstunde schlugen bei Essen und Tanz ihr teuflisches Wesen.
Zu den Schandtaten die Dorothea Raah gehörten unter anderem das Aussähen von Pulvern, wodurch dem Korn die Spitzen abgebrannt und den Weinreben die Trauben erfroren und verdorben wurden. Selbst die eigene Familie bliebt nicht verschont. Ihrem einzigen Sohn, der inzwischen den Beruf eines Schäfers ausübte, hatte sie ein Lamm gelähmt, dass er darauf abstechen musste. Als ob dies nicht genug wäre, hatte sie ihm am Ende des Jahres 1594, kurz nach dessen Hochzeit, auf Geheiß des Teufels ein mit Pulvers verdorbenes Essens zubereitet. Auf das ihr Sohn schwer krank wurde und nur wenige Tage darauf starb.
Trotz zahlreichen Schandtaten konnte Dorothea Raah, die Roßberg-Hex, fast 30 Jahre lang auf dem Roßberg, sowie in der reutlinger Umgebung, ihr Unwesen treiben. Erst Mitte des Jahres 1603 wurde sie verhaftet. Doch selbst in dieser Lage bekannt sie sich zum Teufels und pflege dessen Willen weiter.
So wie es damals nach kaiserlichem und des Reiches Recht bei Hexen üblich war, wurde Dorothea Raah vor das Urgericht gestellt und schließlich zum Tode durch das Feuer verurteilt. Am 21. Juli 1603 wurde Dorothea Raah, die mittlerweile alte und verwitwete Roßberg-Hex, in Reutlingen auf dem Scheiterhaufen verbrannt bis von ihrem Leib nichts als Asche übrig war.